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Bug-Schottwand: maßgeschneidert eingebaut? (2 Antworten)

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Ahoi!

In Kanu-Foren nimmt die Frage nach dem richtigen (See-)Kajak eine zentrale, niemals enden wollende Rolle ein, wobei Punkte wie Schnelligkeit, Wendigkeit und Kippstabilität meist im Mittelpunkt einer Anfrage stehen. Andere Punkte werden nur selten angesprochen, letztlich wohl auch deshalb weil – um beim Thema „Seekajak“ zu bleiben – einem, der sich das erste Mal für den Kauf eines Seekajaks interessiert, gar nicht so recht bewusst ist, auf was alles beim Kauf eines Seekajaks zu achten ist.

Über Bug- und Heck-Schottwände

Ein nicht unwichtiges Kriterium ist z.B. der maßgeschneiderte Einbau der Bug-Schottwand. Das trifft insbesondere für Leute zu, die kleiner als 170 cm sind. Obwohl die renommierten Seekajakproduzenten (z.B. LETTMANN, VALLEY, P&H, TIDERACE, NIGEL DENNIS, Rockpool) die Möglichkeit des maßgeschneiderten Einbaus anbieten, wird sie von den kleineren Kanuten nur selten wahrgenommen, weil ihnen wohl die Relevanz eines solchen Ausrüstungswunsches nicht bewusst ist oder weil sie beim Kauf ihres „Traumkajaks“ schon an den Wiederverkauf denken und deshalb nicht den Kreis der möglichen Interessenten allzu stark einzuschränken möchten.

Volumina

Warum sollte nun die Bug-Schottwand maßgeschneidert auf die Beinlänge eingebaut werden? Zwei Gründe sprechen dafür:

Je dichter die Schottwand Richtung Sitzluke eingebaut wird,

(1) desto größer wird das Bugstauraum-Volumen, was bedeutet, dass mehr Gepäck trocken verstaut werden kann;

und

(2) desto kleiner wird das Cockpit-Volumen, was bedeutet, dass nach einer Kenterung mit Ausstieg weniger Wasser in die Sitzluke eindringen kann und folglich anschließend auch weniger Wasser gelenzt werden muss.

Wenn wir die Schottwand nicht nach Maß einbauen lassen, wird der Seekajakproduzent sich überlegen, für welche Leute er das Kajak konstruiert und dann die Beinlänge jener Leute, die am längsten sind, zum Maßstab für den Einbau der Bug-Schottwand nehmen. Die Folgen sind dann z.B. ein Bugstauraum-Volumen, das je nach Schottwandposition um 20 bis 40 Liter geringer ausfallen kann.

Übrigens, auch die Heck-Schottwand kann maßgeschneidert (=> direkt hinter dem hinteren Süllrand der Sitzluke) eingebaut werden. In der Zwischenzeit ist das jedoch bei für die Küste gebaute Seekajaks gängige Praxis geworden.

PE-Seekajaks

Während bei Seekajaks aus Kunststofffaserlaminat die Bug-Schottwand auf Maß vielfach zur Zusatzausstattung zählt, suchen wir bei PE-Seekajaks diese Möglichkeit der Volumen-Anpassung vergeblich. Als ob es ein Problem für eine PE-Seekajakproduzenten ist, zumindest ein zweite Bug-Schottwand zur Auswahl anzubieten, damit die kleineren Leute die Chance zur Volumenerweiterung bzw. -reduzierung – zumindest begrenzt – nutzen können.

Alternativen

Bislang haben wir nach jahrelangen Gepäckfahrtenerfahrungen unser Möglichstes getan, um aus unserem Seekajak mehr Gepäck-Volumen herauszuholen bzw. das Sitzluken-Volumen zu minimieren:
  • Die simpelste Lösung ist dabei eine Art Spitzenbeutel, der vor den Fußstützen bzw. Steuerpedalen platziert wird.
  • Zweckmäßiger ist es jedoch, wenn statt des nur mit Luft gefüllten Beutels ein Gepäcksack mit entsprechender Größe dort vor der Schottwand gelagert wird.
  • Oder wir platzieren vor der Schottwand die Bootswagenräder.
Problem dabei ist, dass Beutel, Sack bzw. Räder so zu sichern sind, dass sie sich nach einer Kenterung nicht aus der Halterung lösen. Vielleicht ringt sich ja mal ZÖLZER dazu durch, ein Zusatzteil zu entwickeln, das mittig auf die Bug-Schottwand so geschraubt werden kann, dass dann die beiden Räder dort aufgesteckt werden können.

Sonstiges

Die Position des Schotts im Bugbereich eines Seekajaks ist jedoch nur ein Problem, ein anderes bildet z.B.:
  • das Material der Schottwand (=> elastisch?),
  • die Form der Schottwand (=> verfügt die Schottwand über eine Lippe, sodass eine größere Fläche der Schottwand zur Verklebung zur Verfügung steht?),
  • der zur Verklebung der Schottwand verwendet Klebstoff (=> leichter löslicher Silikonkleber, Sikaflex, Epoxidharz u.a.?),
  • die Stabilität des Unterschiffs (=> je elastischer das Unterschiff ist, desto leichter dellt es sich bei Grundberührung ein, was zur Beschädigung des Schotts bzw. Unterschiffs an der Stelle des Schotts führen kann.
Gruß aus Hamburg: Udo Beier

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